das richtige dorffest findet im sommer statt. aber das dorffest, wie ich es vor über 20 jahren kennenlernte, gibt es im winter. da gibt es kein comité de fête, alles ist improvisiert. die frau des bürgermeisters bereitet den schweinebraten für 100 leute (oder mehr), jeder kommt mit seiner spezialität an, alle stürzen sich drauf. es herrscht eine bombenstimmung, und die kapelle, die zum tanz aufspielt - dieselbe, die das schon vor 30 jahren tat! -, bringt die schlager, die vier generationen mitsingen können, uraltes zeug mit immer neuem schwung. die tanzenden paare - in bunter geschlechtsloser mischung suchen ihresgleichen. nächstes jahr wollen wir einen film drehen und ihn am tag des offenen denkmals abspielen. es ist unglaublich, bewegend, was für leute sich zusammenfinden, um anläßlich der weihnachtswünsche des bürgermeisters zu feiern. es ist ein dorf, und das dorf ist für einen späten nachmittag eines. im winter beginnt man im übrigen um vier uhr nachmittags und nicht um acht wie im sommer, und hört gegen neun auf und nicht um mitternacht. wunderbar, mein biorhythmus sagt uneingeschränkt ja!! noch viele viele fêten wie diese!!
mongoliere - 2. Dez, 22:14
vor vier tagen kam der heizungsüberwachungsservice, netter engländer mit tadellosem französisch, leichter akzent nur, auf daß man ihn einordnen könne. alles wunderbar, ein kleines problem mit dem termostat, nicht der rede wert. ich darf volle pulle weiterheizen - ist bei dem milden wetter ein besonderes vergnügen. es war ein bißchen wenig wasser im umlauf, da weiß ich wie das geht, das kann ich nämlich seit acht jahren.
gestern morgen war das ganze haus kalt. ich habe viel versucht: termostat, nur heizung, nur warmwasser, dann wieder beides. warmwasser ging, heizung ging nicht.
also doch der termostat! aber es hatte doch zwei tage funktioniert?!
mein engländer schickte denn am nachmittag jemanden vorbei. das haus hatte inzwischen durchgehend frösteltemperatur.
ich habe alles frei geräumt, zum zweiten mal diese woche, bevor der neue sich ans werk machte - und den hahn aufdrehte, der die wasserzufuhr zur heizung regelte...
ich hatte mich wohl mit den kranen vertan. quelle honte! ich werde nicht mehr so viel über männer und technik lästern dürfen. aber der pannenmann hat mich getröstet. wir tranken einen kaffee - wenn man das so schreibt, hat man milchkännchen, zuckerdöschen und filterkanne vor augen, also café - und er erzählte von ähnlichen pannen, die ihm persönlich bei weitem die liebsten seien.
das letzte mal, als ich mich schämen mußte, hatte ein besucher auf der suche nach einer freien steckdose, die elektrische verbindung gekappt. aber das konnten wir herausfinden, bevor der mann von der panne sich auf den weg gemacht hatte.
mongoliere - 2. Dez, 08:06