ein wort, das man bekanntermaßen nicht verwenden darf. eigentlich wollte ich ganz viel über carcassonne und meine eindrücke von der ausstellung bzw. deren besuchern schreiben - schließlich liegen 7 (in worten: sieben) handgeschöpfte seiten vor mir. aber eher falle ich tot ins bett, als daß noch eine taste von meinen fingern berührt werde...
mongoliere - 18. Mai, 23:47
die kulturabteilung des rathauses - bis ich die gefunden hatte !!! - ist ein netter ort. alles offen, auf den schreibtischen papiere frisch hereingeschneit. unordnung hat sehr verschiedene erscheinungsformen. grob kann man sie unterteilen in heillose und heilvolle. für die Ordnung gilt ähnliches, wenn auch nicht gleiches: heil'ge ordnung , liebe sie, sie erspart dir zeit und müh.
in der kulturabteilung also herrscht heilvolle unordnung, angenehme atmosphäre, man ist emsig bei der arbeit. nein, nicht man: lauter nette schöne junge frauen emsen, was das zeug hält. beflissen, gut gelaunt, gut informiert, hilfreich und gut ,mit einem wort: charmant. charme ist schön. charme ist französisch. hier haben sie ihn erfunden, den charme (wenn auch nicht alle, so wie beim pulver).
ich brauchte für mittwoch einen zweiten schlüssel für die wachablösung. dienstag also schnell die weit geschwungene wunderschöne treppe des alten rathauses hinauf in die kulturabteilung gehüpft. keine junge frau mehr zu sehen! hatten sie ihre mittagspause überzogen? keineswegs! - tags zuvor waren alle miteinander umgezogen! der schlüssel mit ihnen. jetzt arbeiten sie in der straße der republik eine etage über der festivalabteilung. 5-minuten-entfernung. ich hin. man wähnt sich in einer oase: ein heller freundlicher glaskasten mit zwitschernden in ihre arbeit vertieften jungen frauen auf beiden etagen - alles offen und miteinander durch eine leichte treppe verbunden. ich nutzte die gelegenheit und fragte unten in der festivalabteilung, ob noch eine karte für das sting-konzert anfang juli zu haben sei. natürlich alles ausverkauft. aber schon die freundlichkeit der auskunft entschädigt für die selbstverschuldete entbehrung. wenn mir die decke auf den kopf fällt, geh ich in die kulturabteilung.
mongoliere - 18. Mai, 23:03
war das nicht mal ein simon-karfunkel-lied?
jajaja, ich weiß, es muß song heißen. aber die dinger waren liedhaft. und ich singe sie immer wieder gerne. einige der wenigen song-schaffenden übrigens, deren texte ich noch teilweise auswendig kann. beachtenswart, da ich mir grundsätzlich in verbindung mit musik keine - außer liturgische - texte merken kann, die aber in allen sprachen. apropos: wieviel kindliche merkkapazität wurde in kirchenliedstrophen gebunden und vergeudet! mathematische formeln oder doch wenigstens etwas sinnvolleres als mariabreitdenmantelaus angesichts des irgendwann zu erwartenden kirchenaustritts wie z.b.klassische gedichte, kochrezepte oder einfach börsenkurse und lottogewinnzahlen hätte man an die stelle setzen können. chinesische schriftzeichen! als kind lernt es sich so leicht. seufz.
das erinnert mich an meinen lieblingsdialog
- was seufzt du ?
- so drei vier bierchen am abend
- nein, ich meine: warum seufzt du?
- ach, saufen würd ich das nicht nennen !
leider leider leider nicht von mir, sondern von einem großen dichter, einem zeitgenössischen noch dazu (ja, das gibt's). ich weiß nicht einmal, ob ich ihn wort- oder nur sinngemäß zitiere, ob eine zeichnung dabei war oder nicht, ob ob ob... aber darauf kommt es ja auch nicht an. name sollte gleichermaßen schall und rauch sein. aber ich nenn ihn jetzt doch, auf daß flugs alles von ihm gelesen werde: robert gernhardt. wer ihn kennt, liebt ihn täglich.
mongoliere - 18. Mai, 22:44